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Whitianga, Coromandel Peninsula - Montag, 24. November - Mittwoch, 26. November
Einer der Höhepunkte einer jeden Neuseelandreise ist ein Abstecher an die 'Hot Water Beach' bei Hahei. Am Strand dieser wenig spektakulären Bucht treffen sich jeden Tag bei Ebbe Hunderte mit Spaten bewaffnete Touristen und Einheimische um ein ganz besonderes Phänomen zu erleben. Direkt am Strand treten dort nämlich heiße Thermalquellen an die Oberfläche. Mit wenigen Spatenstichen erschließt man eine solche bis zu 60 °C heiße Quelle und braucht dazu (aufgepasst, Jürgen Nagel!) keine komplizierte Betriebsanleitung für Erdwärmeheizungen. Vermischt mir dem kalten Meerwasser füllt sich innerhalb kürzester Zeit ein kleiner, angenehm temperierter Pool, in dem man wunderbar relaxen kann. Bei unserem montäglichen Ausflug an die berühmte Bucht war das heiße Wasser auch dringend erforderlich, denn ein kühler Wind und leichter Nieselregen ließen eigentlich wenig Badestimmung aufkommen. Doch nach getaner Arbeit mit dem geliehenem Spaten durften wir unseren privaten Spa-Pool in Betrieb nehmen, mussten jedoch 'höllisch' aufpassen, um Blasen am Hinterteil und den Füßen zu vermeiden.

Einem kühlen Montag und Sturzregen in der Nacht folgte wieder zwei sommerliche Tag, die wir am Strand genossen. Mit dem Auto ging es wieder über die Schotterpiste zur Opito Bay, einer abgelegenen Bucht im Norden von Whitianga. Hier fanden wir viele schöne Jakobsmuscheln (engl. 'Scallops'), die uns an zu Hause erinnerten. Heute traute sich auch Karin endlich ins Wasser des kalten Pazifik. Nach ausführlichem Baden und Sonnen bauten Nina und Sara eine kleine hübsche Sandburg. Am späten Nachmittag lud uns Nina in ihr neu eröffnetes Café (siehe oben) ein und verwöhnte uns mit leckeren Brownies, Muffins and Cream.

 


 

 

Waihi Beach, Bay of Plenty - Donnerstag, 27. November - Sonntag, 30. November
Der Donnerstag war Umzugstag, den wir trotz hochsommerlicher Temperaturen jetzt auch wirklich durchzogen. Wir brachen unsere Zelte in Whitianga ab und fuhren aufs Geratewohl die Coromandel-Ostküste hinab. Weil es der Wettergott so gut mit uns meinte, mussten wir natürlich an jedem Strand Halt machen. Tairua, Pauanui und Oputere Beach wären alle durchaus einen längeren Halt Wert gewesen, doch wir wollten noch ein wenig weiter in den Süden, so dass es bei kurzen Fotostopps, Strandspaziergängen, einem Seafood-Picknick und einem netten Schwätzchen auf Schwäbisch in Wangamata blieb. In Waihi Beach blieben wir dann jedoch endgültig hängen und der grandios am Ende einer Dünenhalbinsel gelegene und neu eingeweihte 'Bowentown Beach Holiday Park' wurde zu unserer nächsten Station. Die günstige Wetterprognose, das türkisblaue Meer direkt vor der Haustür, der goldene Strand und völlig neuwertige Cabins und Küchen- und Sanitäranlagen ließen uns schnell zu der Entscheidung kommen, dass dieser Ort nicht nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Hamilton sein kann, sondern wenigstens übers Wochenende unser neues Domizil darstellen soll, bevor wir uns dann von der Küste ins Landesinnere in die Waikato-Region vorwagen. Heute konnte auch Jochen dem Meer nicht widerstehen und prompt gingen Gerüchte durch die Lande, dass in der Bay of Plenty ein Weißer Hai mit extremem Sonnenbrand sein Unwesen treiben würde. Auch Sara machte erste Bekanntschaften mit Seeungeheuern. Erst freundete sie sich mit einem gefährlichen Snapper an, dann tauschte sie unfreiwillige Zärtlichkeiten mit einer Qualle aus. Den Abend beschlossen wir erstmals mit einem landestypischen BBQ.

In Waihi sind wir dem Strandleben vollends erlegen und können uns nicht zwischen den beiden Stränden entscheiden, die unseren Campingplatz auf beiden Seiten umgeben. Darum verbringen wir den Vormittag zum Schwimmen an der ruhigen Anzac Bay um am Nachmittag am Waihi Beach den Wellengang und die einheimischen und ausländischen Strandschönheiten (sprich: Karin, Sara und Nina) zu genießen. Wie im Gästebuch werden wir auch hier auf dem Campingplatz ständig an die beginnende Adventszeit erinnert. Hier auf dem Bild ist Santa Claus noch klassisch mit Mütze, Handschuhen und Winterstiefeln zu sehen, meist kommt der neuseeländische Verwandte des St. Nikolaus hier aber der Jahreszeit entsprechend weitaus knapper bekleidet im Surfer-, Fischer- oder Badeoutfit daher.

Der Sonntag begann für Jochen bereits um 3:30 AM mit der Liveübertragung der Rugbypartie der All Blacks in England. Zusammen mit einheimischen Fachleuten durfte die verschlafene Fangemeinde einen 32:6-Erfolg der neuseeländischen Volkshelden bestaunen. Den sonnigen Tag verbrachten die Haags dann buchstäblich auf dem Wasser, denn man hatte sich ein Zweier-Kajak gemietet und machte in unterschiedlichen Kombinationen die Küstenregion unsicher. Nina und Sara wurden irgendwann so übermütig, dass sie während der Fahrt plötzlich ausstiegen und Abkühlung im Meer suchten. Auf dem Campingplatz waren die beiden ebenfalls gefürchtet, denn mit ihrem umweltfreundlichen Trike mit Beiwagen rasten sie über die Schotterpisten von Bowentown. Dabei stellten sie sich wesentlich geschickter an als eine autofahrende Kiwi-Oma, die uns beim Rangieren auf einem Supermarktparkplatz plötzlich mit ihrem Ford Focus rammte. Zum Glück war der Honda dank seiner zentimeterdicken Dreckschicht gut geschützt und blieb unversehrt.