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Napier, Hawkes Bay:  Montag, 16. Februar - Dienstag, 17. Februar
Wieder einmal war der "Fahrtag" regnerisch und ziemlich stressig, denn die über 300 Kilometer lange Strecke von Wellington bis Napier in der 'Hawke's Bay' ist nicht gerade mit Sehenswürdigkeiten gepflastert. Fünf Stunden lang dauerte die Fahrt und zum Glück besserte sich das Wetter nach Norden hin ein wenig. Unserer Reihe "Down Under - Special" konnten wir heute ein neues Kapitel hinzufügen, denn an einem Bahnübergang querte plötzlich ein Geländewagen unsere Straße und rauschte auf den Gleisen an uns vorbei. Ein Stück weiter folgten wir dem oben abgebildeten Wegweiser und freuten uns schon auf eine Einladung zum Nachmittagskaffee und einen Plausch auf Schwäbisch. Leider konnten wir in dem kleinen Dörfchen weder die Familie Joachim Weber noch den Markus Weber finden. Im nächsten Dorf kamen wir dann aber trotzdem auf unsere Kosten. Die knapp 50 Einwohner gönnen sich nämlich mit der Ortsbezeichnung 'Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu' nachgewiesenermaßen den längsten Ortsnamen der Welt. Übersetzt heißt das: "Die Kuppe des Hügels wo Tamatea, der Mann mit den großen Knien, der Berge schob, erklomm und verschluckte, bekannt auch als der Landesser des Landes, für seinen Bruder Flöte spielte".

Napier ist mit 55 000 Einwohnern die "Metropole" der Hawke's Bay und versprüht mit seinen palmengesäumten Alleen und der Uferpromenade einen Hauch von britischem Seebad. 1931 zerstörte ein verheerendes Erdbeben die wohlhabende Stadt bis auf die Grundmauern. In der Folgezeit wurde sie im 'Art déco'-Stil und in erdbebensicherem Beton wieder aufgebaut. Der Baustil prägt die Innenstadt und das anstehende, alljährlich stattfindende 'Art-Deco-Weekend' ließ ein Flair der 30er-Jahre aufkommen. Den architekturlastigen Stadtrundgang ließen wir ausfallen und widmeten uns stattdessen den sportlichen und kulinarischen Vorzügen der Strandpromenade.


     
Lake Taupo:  Mittwoch, 18. Februar - Samstag, 21. Februar

Von Napier an der Ostküste ging es am Mittwoch wieder mitten hinein ins "feurige Herz" der Nordinsel. Zunächst machten wir Station am Lake Taupo, dem größten Binnensee des Landes, der gleich nördlich an den Tongariro Nationalpark grenzt. Der 600 km² große Kratersee bildete sich vor knapp 27 000 Jahren bei einem gigantischen Vulkanausbruch und noch heute ist die Region des zentralen Hochplateaus vulkanisch äußerst aktiv. Die Stadt Taupo mit ihren 21 000 Einwohnern liegt am Nordostufer des Sees und ist eine der Touristenhochburgen Neuseelands. Wir gönnten uns im 'De Bretts Spa Resort' eine Unterkunft der gehobenen Kategorie und genossen einen erholsamen (von was müssen wir uns eigentlich erholen?) Nachmittag in den wunderschön angelegten, parkeigenen Thermalpools.

In der Gegend um Taupo zischt und brodelt es überall. Deshalb mussten wir am Donnerstag nur den Dampf- und Rauchwolken folgen um die vielen Sehenswürdigkeiten rund um die Stadt zu finden. Zunächst besichtigten wir die gewaltigen 'Huka Falls', in denen sich der Waikato River seinen Weg durch den felsigen Untergrund bahnt. Der Rundgang bei den 'Craters of the moon' eröffnete uns wieder Einblicke ins Innere der Erde und eine eigentümliche Flora. Fumarolen, heiße schwefelhaltige Quellen und blubbernde Schlammtümpel treten hier zu Tage und plagen den Geruchsinn der Besucher. Gleich nebenan haben sich die Kiwis die geothermalen Kräfte der Erde zu Nutze gemacht und produzieren Strom aus dem 250° C heißen Dampf. Im 'Wairakei Valley' steht das größte Erdwärme-Kraftwerk der südlichen Hemissphäre. Ein kilometerlanges Labyrinth aus Edelstahlrohren verunstaltet die schöne Landschaft und lässt mächtig Dampf ab.

Leider wurde durch die Ausläufer eines Zyklons im Pazifik am Freitag das Wetter in ganz Neuseeland ziemlich miserabel. Es regnete derart stark, dass keine weiteren Outdoor-Aktivitäten in Taupo möglich waren. Zum Glück sind wir sehr gut untergebracht, haben eine eigene Küche, ein Bad mit Dusche und WC und sogar einen Fernseher mit Sky Sport-Empfang...

Am Samstag wagten Sara und Karin ein Bad im Waikato River, der normalerweise erfrischend kühl ist. Hier in Taupo tritt jedoch in Ufernähe eine 60° C heiße Thermalquelle an die Oberfläche und mischt sich über einen kleinen Wasserfall mit dem eiskalten Flusswasser. In kleinen natürlichen Pools ließ es sich wunderbar entspannen, man musste nur aufpassen, nicht zu Nahe an den heißen Wasserfall zu geraten.