Besucher seit 10/2008
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Picton, Marlborough Sounds:
Sonntag, 21. Dezember - Montag, 22. Dezember |
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Der Sonntag begann leider wie der Samstag
aufgehört hatte: mit ganz viel Regen. Nachdem das Auto gepackt und Dieter
Braun verabschiedet war, ging es zum Fährhafen nach Wellington, wo wir um
13.00 Uhr hätten ablegen sollen. Das extreme Wetter sorgte jedoch dafür,
dass unser Überfahrt um Stunden verschoben werden musste. Bei strömendem
Regen und stürmischem Wind 'bummelten' wir also gezwungenermaßen durch
Wellingtons City. Zum guten Glück hatten viele Geschäfte wegen Weihnachten
geöffnet. Um 15:30 Uhr tauchte dann endlich die Bluebridge-Fähre im Hafen
auf und eine halbe Stunde später konnten wir unseren Honda aufs Schiff
fahren. Rechtzeitig zur Abfahrt hatte sich auch der Regen verzogen, der Wind
ließ ein längeres Verbleiben an Deck jedoch nicht zu. Als wir die
Hafenbucht verließen, bemerkten wir dann auch warum die Fähre Verspätung
hatte. Die berühmt berüchtigte Cook-Strait machte ihrem schlechten Ruf
alle Ehre und schaukelte uns mächtig durch. Jetzt war der Besuch der Decks
wegen des extremen Seegangs sogar strengstens verboten und so mancher
Passagier musste zu den bereit liegenden diskreten, weißen Papiertütchen
greifen oder saß äußert bleich im Liegesessel. Erst als wir auf der
Südinsel in den Queen Charlotte Sound einbogen, beruhigte sich die See
wieder einigermaßen. Zum Glück wurden wir vier von der Seekrankheit
verschont und nach knapp vier Stunden (und zwei selten dämlichen
Kinofilmen) legten wir dann in Picton an. Die landschaftlich äußerst
reizvolle Fahrt durch die Sounds (vergleichbar mit den norwegischen Fjörden),
mit ihren tausend kleinen und größeren Buchten litt leider unter dem
trüben Wetter und den empfindlich kühlen Temperaturen. Allerdings
entschädigte unser Campingplatz am Queen Charlotte Drive unweit einer
wunderschönen Bucht für die doch etwas enttäuschende Überfahrt. Die
Besitzer von Smiths Farm Holiday Park hatten uns schon erwartet und
begrüßten uns mit frisch gebackenen Muffins in ihrem Feriendomizil mit
angeschlossenem Bauernhof. Todmüde und durchgefroren schlüpften wir früh
in die Schlafsäcke und spekulierten mit knurrendem Magen darüber, welche
Leckereien es bei Oma Marthas 72. Geburtstag wohl zum Kaffee und Vesper
geben würde.
Wie verwandelt war das Wetter am Montag.
Wir konnten mal wieder draußen frühstücken und die Sonne in ihrer ganzen
Pracht genießen. Mit dem Auto erkundeten wir die vielen Kurven des Queen
Charlotte Drive und bemerkten, dass die Sounds ein wahres Paradies für
Wassersportler aller Art ist. Bucht reiht sich an Bucht und das Wasser hat
in jeder eine andere Farbe. Auch Motorradfahrer und Radfahrer lieben die
hügelige Strecke und so muss man mit dem Auto immer auf der Hut sein, wenn
es um die engen Kurven herum geht. Aber auch auf dem Wasser war ordentlich
Verkehr. Kajakfahrer, Segler, Fähren, Jetski, Fischer- und Shuttleboote
bevölkern die Wasserstraßen. Von der Governors Bay aus verfolgten wir das
Treiben und stürzten uns ebenfalls mal wieder in die Fluten. Außerdem
waren intensives Sonnenbaden und die obligatorische Wanderung auf dem
Tagesprogramm, bei dem Karin unfreiwillig Bekanntschaft mit den
übelriechenden Hinterlassenschaften der vierbeinigen Investitionsgüter
unseres Gastgebers machte. Am Strand konnten wir endlich auch die Fotos für
unsere Weihnachtspost realisieren. Dabei erregten wir mächtig viel
Aufsehen, denn selbst bei den Kiwis kommen die Weihnachtsmänner und -frauen
ganz selten rückenschwimmend und im Adamskostüm daher.
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Kaikoura: Dienstag,
23. Dezember - Freitag, 26. Dezember |
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Trotz traumhaften Wetters mussten wir die
Marlborough Sounds und Smiths Farm am frühen Dienstagmorgen verlassen. Die
ursprüngliche und weitgehend unberührte Fjördlandschaft ging fast nahtlos
in ein einziges riesiges Weinanbaugebiet über. Rund um Blenheim reiht sich
in den weiten Tälern Weingut an Weingut. Auch andere anspruchsvolle
Sonderkulturen werden hier angebaut und so nutzten wir das wunderschön
aufgeräumte Blenheim für ein kurzes Parkpicknick mit ausgezeichneten
Kirschen. Kurz hinter Blenheim kamen wir dann wieder an die stürmische und
atemberaubend wilde Ostküste mit schwarzem, felsigen Strand und dem
hellblaustem Wasser, das wir bislang auf unserer Reise zu Gesicht bekommen
haben. Nach einer weiteren Pause im stilvollen Restaurant 'Store' mit seinem
parkähnlichen Außenbereich, sichteten wir an der Felsenküste die erste
Seelöwenkolonie. Bei stürmischem Wind und herrlichem Sonnenschein
beobachteten wir die eleganten Schwimmer, die an Land allerdings ganz schön
unbeholfen daher kommen. Einen weiteren Glückstreffer landeten wir mit der
Buchung im 'Alpine Pacific Holiday Park' in Kaikoura, wo wir uns sofort nach der
Ankunft in den heißen Spa-Pool setzten und im abendlichen Licht die
Silhouette der schneebedeckten nördlichen Ausläufer der Southern Alps und eine Flasche
neuseeländischen Sauvignon Blanc (in Tubber-Bechern) zu Gemüte führten.
Sara und Nina machten Bekanntschaft mit Ashley und Mason, zwei
aufgeschlossene australische Geschwister, die Neuseeland mit ihren Eltern
per VW-Bully bereisen.
Kaikoura ist Pflichtstation für jeden
Neuseelandreisenden. Die Maori-Siedlung entwickelte sich in den Achtziger
Jahren zu einem
der weltweit bekanntesten Whalewatching-Zentren. Angelockt durch kühle,
aber nahrungsreiche Meeresströmungen tummeln sich in den tiefen
Küstengewässern vor der Stadt alle Sorten von Walen, Delfinen und Robben.
Wollen wir hoffen, dass sie nicht im Weihnachtsurlaub weilen, wenn wir einen weiteren Versuch starten,
um die Meeressäuger vom Schiff aus zu beobachten. Am Dienstag und Mittwoch
waren aufgrund des heftigen Seegangs keine Touren möglich, weil am 1.
Weihnachtsfeiertag ebenfalls keine Fahrten stattfinden, werden wir dieses
Highlight hoffentlich am Freitag in Angriff nehmen können. Christmas
Eve begingen wir bei Regenwetter zumeist in unserer Cabin. Bei einem
kurzem Trip zur örtlichen Seehund-Kolonie gönnten wir uns am Strand Fast
Food der besonderen Art. Serviert wurde Crayfish mit Lemon-Garlic-Sauce,
Reis, "Vollkornbrot" und Salat. Sara, Karin und Jochen waren
begeistert, Nina zog es dagegen vor im Auto zu warten. Während wir uns beim
Schmausen befanden, hatte ein Christkind (namens DHL) bereits unserer kargen
aber gemütlichen Behausung einen Besuch abgestattet, sie weihnachtlich
herausgeputzt und uns reichlich beschert. Die Augen aller vier Weltenbummler
leuchteten, als sie die vielen Geschenke, schriftlichen und gemalten Weihnachtsgrüße
aus der Heimat in Empfang nehmen durften. Herzlichen Dank für die tollen
und üppigen Weihnachtspräsente - an die Omas Christel und Martha, die Opas
Albert und Benno, an die Patentanten Uschi und Gudrun mit ihren Familien, an
Lea Bläse und alle anderen, die an uns gedacht haben! Noch sentimentaler wurden wir dann am späten Abend, als wir die
Christmette in der Pfarrgemeinde 'Sacred Heart Kaikoura' bei Father Eric Urlich
mitfeiern durften. Der rührende Geistliche kroatischer Abstammung schloss
uns in seinen Segen mit ein und beim abschließenden 'Silent Night' waren neben unseren Englisch- auch unsere
bescheidenen Maorikenntnisse gefragt, denn eine
Strophe wurde in der Sprache der Ureinwohner gesungen.
Bei den Kiwis findet die Bescherung am 1.
Weihnachtsfeiertag, dem Christmas Day, statt. Dementsprechend ruhig ging es
deshalb auf dem Campingplatz zu. (Fast) Alle Räder stehen an diesem Tag
still und wir ließen es ebenfalls ganz ruhig angehen. Bereits morgens
nutzten wir die Chance auf einen freien Spa-Pool. Sara und Nina probierten
ihre neue Taucherausrüstung aus und vertieften sich überglücklich in
ihren neuen Lese- und Hörspielstoff. Am Nachmittag besuchten wir wieder
unsere Freunde die Seehunde in der 'Whale Bay', wo hohe Kalksteinfelsen
steil zum Meer hin abfallen und den Touristen einen pittoresken Anblick und
den 'Seals' eine tolle Bühne für ihre Wasserkunststücke bieten.
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Auch am 2. Weihnachtsfeiertag, hier Boxing Day
genannt, wurde es wieder nichts mit unserer geplanten Whale Watching Tour.
Das Wetter präsentierte sich zwar von seiner besten, sprich
hochsommerlichen Seite, aber der enorme Seegang verhinderte erneut das
Auslaufen der Boote. Wir trösteten uns damit, den ganzen Vormittag im Spa-
und Swimming Pool zu lümmeln (was beim einen oder anderen wieder mal einen
mächtigen Sonnenbrand nach sich zog). Der uneingeschränkte Blick auf das
fantastische Hochgebirgspanorama, die unfassbare Farbe des Wassers und viele
nette Gesprächspartner aus aller Herren Länder entschädigten jedoch für
das entgangene Erlebnis. Zum Glück konnten wir uns für Samstag noch bei
einer Tour einschreiben und hoffen, dass es endlich klappt. Die
Wetterprognose ist günstig und jetzt müssen wir nur noch rechtzeitig wach
werden, denn um 7:45 Uhr soll es losgehen.
Es ist zum Mäusemelken! Bei herrlichem
Wetter saßen wir am Samstag pünktlich um 7:45 Uhr im Briefing Room von 'Whale
Watch Kaikoura' und hatten eben die obligatorische Tablette gegen
Seekrankheit genommen, als ein Funkspruch des Kapitäns der ersten Tour alle
im Raum zusammenzucken ließ. Er vermeldete, dass er seine Tour wegen 4
Meter hoher Wellen und vieler seekranker Passagiere abbrechen werde. Sofort
wurden alle weitere Fahrten des Vormittags gecancelt und wir schauten wieder
in die Röhre. Notgedrungen machten wir uns also auf ins Landesinnere nach
Waikari, wo wir bei der schweizer Auswandererfamilie Fricker unser nächstes
Quartier beziehen werden. Dank der eingenommenen Reisetabletten werden wir
jetz wenigstens bei der Fahrt im Honda nicht seekrank!
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Good Old Germany: Donnerstag, 25. Dezember
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Herzlichen Dank für die
vielen Weihnachts- und Neujahrsgrüße, die in den letzten beiden Wochen bei
uns eingegangen sind. Ein besonders amüsantes Bildchen erreichte uns aus
dem tief verschneiten Böbingen, wo sich die 'Waldenmaier Weihnachtswichtel'
mit traditioneller Tracht beim Familientreffen ablichten ließen. Unsere
neuseeländischen Bekannten fragten, ob solche Exzesse die direkte Folge des
legalisierten Glühweinausschanks seien?!
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