Besucher seit 10/2008
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Queenstown: Montag, 19. Januar -
Mittwoch, 21. Januar
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Heute absolvierten wir mit unserem Honda
unseren 10.000sten 'Odyssey'-Kilometer! Nicht nur deshalb war die Fahrt von
Te Anau nach Queenstown hinauf atemberaubend. Über Nacht hatte es in den
Höhenlagen geschneit und so präsentierten sich die bemerkenswerten Gipfel
der 'Remarkables' wie gepudert und spiegelten sich in den tiefblauen Wassern
des 'Lake Wakatipu' wider, an dessen Ostufer wir uns der
"Adrenalinhauptstadt" Neuseelands näherten. In Queenstown
angekommen, stellten wir fest, dass sich der Ort seit unserem letzten Besuch
1994 explosionsartig entwickelt hat und derzeit - es sind hier immer noch
Sommerferien - vor Menschenmassen fast überquillt. Fast alle suchen hier
Nervenkitzel und Herausforderungen und die geschäftstüchtigen Kiwis haben
inzwischen ein unerschöpfliches Angebot an haarsträubenden Mutproben
zusammengestellt: Bungee-Jumping, Jetboatfahren, Skydiving und Paragliding
sind da noch die harmlosen Varianten, die zum ultimativen Kick führen
sollen. Wir wollen mal sehen, zu was uns unsere beiden minderjährigen
Reisebegleiterinnen Nina und Sara animieren (bzw. was die Reisekasse
zulässt).
Der Besuch der 43 Meter hohen 'Kawarau
Suspension Bridge', der Heimat des Bungeespringens, stand am Dienstag auf
dem Programm. Der Neuseeländer AJ Hackett wagte hier 1988 den ersten Sprung
am elastischen Kautschukseil, vermarktete die Idee auf clevere Art und Weise
und infizierte die Welt mit dem Nervenkitzel. Karin und Jochen wurden auch
dieses Mal nicht vom Virus angesteckt und auch Sara und Nina blieben (gottseidank)
immun. Das Zuschauen war trotzdem ganz unterhaltsam, vor allem dann, wenn
die besonders Wagemutigen mit dem Kopf oder Oberkörper in den eiskalten 'Kawarau
River' eintauchten. Wesentlich beschaulicher ging es danach in 'Arrowtown'
zu. Wie Queenstown verdankt dieses kleine, malerische Städtchen seine
Existenz den Goldfunden im vorvergangenen Jahrhundert. Nachdem die
Goldvorkommen erschöpft waren, erschloss man in Queenstown mit dem
Adrenalinjunkie-Tourismus neue Geldquellen. Arrowtown dagegen
"erstarrte" im wahrsten Sinne des Wortes und so kann man heute -
wenn man nicht gerade an einem Gummiseil baumelt - im alten Stadtkern noch
über 60 erhaltene Holz- und Steinhäuser der Pionierzeit um 1860 bewundern.
Am Mittwoch ging es zunächst mit der
beschaulichen 'Skyline Gondola' auf den 800 Meter hohen 'Bob's Peak', von
dem wir einen wunderschönen Blick über die Stadt, den See und die Berge
der Umgebung hatten. Hinunter ging es dann in rasanter Fahrt mit den
dreirädrigen Sommerrodeln. Die Tunnel, Steilkehren und Haarnadelkurven
lösten in Nina und Sara einen wahren Geschwindigkeitsrausch aus, so dass
wir notgedrungen doch Station am weltberühmten 'Shotover River' machen
mussten. Die halbstündige Fahrt mit dem Jetboot in dem engen Canyon war
eine atemberaubend aufregende und ziemlich feuchte Angelegenheit. Obwohl er
nur widerwillig in das 580 PS starke Boot gestiegen war, musste Jochen am
Schluss anerkennen, dass der vermeintliche "Touristennepp" riesig
Spaß gemacht hatte. Zum Abkühlen der erhitzten Gemüter gönnte man sich
zum Abschluss des Tages noch entspannende 18 Bahnen 'Frisbee Golf' im
Stadtpark von Queenstown.
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Wanaka: Donnerstag, 22. Januar - Samstag,
24. Januar
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Nur knapp 60 Kilometer nördlich von
Queenstown liegt Wanaka, das wir über die schmale, gewundene
'Crown Range Road' via Cadrona erreichten. Dabei boten sich uns tolle
Ausblicke auf die mit Tussock-Gras bewachsenen Berghänge, üppige Täler
und unzählige schneebedeckte Gipfel. Der vom Reiseführer als verrückteste
Touristenattraktion der Südinsel angekündigte 'Bra Fence' wurde auf
Geheiß des Gemeinderats von Cadrona inzwischen (leider) abgebaut.
Unweit
von Wanaka erstreckt sich der 'Mount Aspiring National Park' mit seinen 3000
Meter hohen Gipfeln und über 100 Gletschern. Dort setzten wir am Freitag
unser ehrgeiziges Ziel in die Tat um und bewältigten in voller Besetzung
(und ohne Kopfschmerztabletten) den 'Rob Roy Track' zum gleichnamigen
Gletscher des Mt. Aspirin(g). Bereits die Anfahrt hatte es in sich. 30
Kilometer Schotterpiste und ein knappes Dutzend Furten mussten der treue
Honda und wir überstehen. Bevor wir mit schwer bepackten Rucksäcken den
Aufstieg in Angriff nehmen konnten, musste bei starkem Wind zunächst eine
abenteuerlich schwankende Brücke überquert werden. Doch auch das konnte
uns nicht aufhalten. Auf einem steilen und felsigen Pfad marschierten die
Mädels mit ihren zwei Packeseln durch dunklen Südbuchenwald und
zauberhafte Farnwiesen tapfer bergauf bis nach zwei Stunden der
angekündigte tolle Ausblick auf die Gletscher des Mt. Aspiring tatsächlich
geschafft war. Nicht nur der grandios über den Abhang fließende Eisstrom
entschädigte für die Plackerei, auch unsere Freunde die Bergpapageien
brachten uns mit allerhand Schabernack (und auf Kosten einiger
unvorsichtiger Wanderer) zum Lachen. Ein besonderes Lob sprechen wir heute
unserer 'Jüngsten' aus, die die Strapaze hochmotiviert und zum großen
Erstaunen vieler anderer Wanderer voll durchgezogen hat. Der Mt. Cook kann
also kommen!
Optische Täuschungen, knifflige Puzzles
und ein riesiges begehbares Labyrinth verblüfften uns im 'Puzzling World',
das wir am Samstag besuchten. In einem Raum mutierten Nina und Sara im
Gegensatz zu ihrer Mama zu wahren Riesen und bei anderer Gelegenheit konnten
wir uns davon überzeugen, dass Wasser durchaus den Berg hinauffließen
kann. Während Nina todesmutig in die Latrine einer rekonstruierten
öffentlichen römischen Bedürfnisanlage stieg, unterzog Karin die
örtlichen Bausubstanz eines intensiven Belastungstests und die
gewissenhafte Sara musste letztlich den entstandenen Schaden wieder
"beheben". Zur Belohnung für den großen Einsatz bei brütender
Hitze durfte man sich anschließend im glitzernden 'Lake Wanaka' erfrischen.
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