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Tongariro National Park:  Samstag, 13. Dezember - Montag, 15. Dezember
Am Samstag sagten wir dem Taranaki Adieu und zum Abschied präsentierte er sich noch einmal in ganzer Pracht und vor allem mit viel Sonne. In Stratford winkten wir dem liebgewonnenen vulkanischen Riesen ein letzten Mal zu und folgten dem gefürchteten 'Forgotten World Highway', einer teilweise unbefestigten Straße durch eine menschenleere, aber atemberaubend schöne Gegend, die uns über 160 Kilometer ins Landesinnere zum Tongariro Nationalpark bringen sollte. Dabei mussten wir die unabhängige Republik 'Whangamomona' durchqueren, den im Reiseführer angekündigten Grenzformalitäten entgingen wir jedoch. Wieder reisten wir mit der großen Hoffnung an, die drei mächtigen Vulkane Mt. Tongariro, Mt. Ngauruhoe und Mt. Ruapehu gleich zu Gesicht zu bekommen, aber auch dieses Mal hatten wir kein Glück. Alle drei Gipfel versteckten sich hinter dichten Wolken. Doch allein der Anblick der wüstenhaften Landschaft am Fuß der - mal mehr und mal weniger - aktiven Vulkane beeindruckte uns sehr. Am Fuß des knapp 2000 Meter hohen Mt. Tongariro fanden wir eine äußerst bescheidene Cabin mit viel zu schmalen Betten im Tongariro Holiday Park, den wir nicht unbedingt auf die Liste unserer Lieblings-Campingplätze aufnehmen werden.

Für den Sonntag hatten wir uns eine große Wanderung vorgenommen. Fast drei Stunden wandelten die vier Gefährten auf Tolkiens Spuren und besuchten dabei verschiedene Drehorte der 'Herr der Ringe'-Verfilmungen. Immer im Blick hatten wir dabei den 'Schicksalsberg', Mt. Ngauruhoe. Leider waren er und sein größerer Bruder Mt. Ruapehu meist wolkenverhangen und nicht zum Fotografiertwerden aufgelegt. Der Track ging über kahle Lavafelder, steppenartige Trockenwiesen, die gewohnt gruseligen Buschwälder und auch so manchen Gebirgsbach galt es zu überqueren. Höhepunkt der Wanderung waren dann die Taranaki Falls, wo sich der Whakapapanui Stream 20 Meter hoch von einem erstarrten Lavastrom in die Tiefe ergießt und dabei mächtig Gischt aufwirbelt. Am höchsten Punkt der Tour auf fast 1700 Meter durften wir dann auch endlich Schnee genießen. Beim Skigebiet 'Whakapapa' direkt unterhalb des aktiven Schlots (!) des Mt. Ruapehu fanden wir Reste des letzten Winters und nutzten die Gelegenheit für eine kleine Schneeballschlacht. Dabei dachten wir an all die lieben Freunde und Verwandten zu Hause, die sich derzeit mit Schneeschippen die Zeit vertreiben.

Bei strömendem Regen starten wir am Montag zu den Hot Pools in der Nähe des Orts Turangi, am südlichen Ufer des Lake Taupo. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck was uns an geothermalen Attraktionen später in Rotorua erwarten wird. Direkt um die heißen Quellen hat sich hier schon zu Zeiten der Ureinwohner das Dörfchen Tokaanu entwickelt, das seine Energie zum Kochen, Kleiderwaschen und Heizen seit Jahrhunderten aus Erdwärme gewinnt. Überall im Ort treten heiße Quellen in unterschiedlicher Form zu Tage. Mal als kristallklarer, türkisfarbener Pool, mal als schweflig gelber Tümpel und an anderer Stelle sorgt die Hitze für blubbernde Schlammpools. Beim Gehen in unbefestigten Gelände kann es sogar passieren, dass einem die heiße Brühe in die Turnschuhe läuft. Begleitet werden diese Erscheinungen von hundert Meter hohen Dampfsäulen und einem unangenehmen Schwefelgeruch, der Ninas feines und empfindliches Näschen derart irritierte, dass sie sich fast übergeben musste. Aus diesem Grund mussten wir auch den Besuch im örtlichen Badehaus canceln, wo man in 40° C warmem Thermalwasser in kleinen Privatpools hätte relaxen können und auch zu einem Maori-Picknick am 'Hangi' (Fleisch- und Gemüsegaren im kochend heißen Dampf dieser Quellen) konnten wir sie nicht übereden. Auf der Südostseite des Nationalparks entkamen wir dann endlich den unseligen Regenwolken und erhaschten sogar einen kurzen Blick auf den feurigen Mt. Ruapehu. Das ermutigte uns von Ohakune aus die andere Seite des vulkanischen Riesen mit dem Honda zu erklimmen. Allerdings ließ uns der stürmische Wind an der Bergstation des Skigebiets schnell wieder den Rückweg in tiefere Gefilde antreten, wo wir eine schöne Wanderung zu weiteren Wasserfällen unternahmen.

FREIE REPUBLIK WHANGAMOMONA - Vorbild für Bargau?

Die Bürger des winzigen Dörfchens am 'Forgotten World Highway' (eine ungeteerte 160 Kilometer lange Piste, auf der einem in drei Stunden höchstens zwei Fahrzeuge entgegenkommen) sind ein ganz besonderes und selbstbewusstes Völkchen. Als die Provinzregierung des Taranaki Districts den 99-Seelen-Ort im Jahr 1988 der Region Manawatu zuteilen wollte, gingen die Einwohner auf die Barrikaden. Der Grund für die Verärgerung ist durchaus nachvollziehbar, denn schließlich hätte die geplante Reform bedeutet, dass Whangamomona künftig zusammen mit dem bislang rivalisierenden Nachbarort (ca. 50 km entfernt) eine Rugbymannschaft hätte stellen müssen! Der Protest endete schließlich mit der Abspaltung Whangamomonas von Neuseeland und der Gründung einer eigenen Republik. Heute hat das kleine Dorf im Nirgendwo einen eigenen Grenzposten (ein Klohäuschen) mit Schlagbaum, einen Präsidenten (er residiert im örtlichen Pub) und eine eigene Brauerei. Im Januar jeden zweiten Jahres schwillt die zweistellige Einwohnerzahl des Nests auf über 5000 an, wenn es gilt die nationale Unabhängigkeit zu feiern. Aus ganz Neuseeland strömen Freaks und Anarchisten zu dem ausgelassenen Fest mit Schafsrennen, Oppussum-Wett-Häuten und jeder Menge Bier!

Ließen sich auf diese Art nicht viele Bargauer Eingemeindungsprobleme lösen? Die Bewohner der 'wildesten Region des wilden Südens' müssten eigentlich genauso selbstbewusst sein. Vielleicht kann ich ja eine Dorfpartnerschaft mit Whangamomona in die Wege leiten. Orzi Franz I. kann sich ja einfach mal über's Gästebuch mit mir in Verbindung setzen...

Jochen

 


    
Lower Hut, Wellington:  Dienstag, 16. Dezember - Sonntag, 21. Dezember
Am Dienstag verließen wir den Tongariro Nationalpark und nahmen die lange Fahrt (fast 300 km) in die Hauptstadt Wellington in Angriff. Während es am frühen Morgen noch ausgiebig geregnet hatte, lichteten sich direkt zum Packen des Autos die Wolken und die Sonne ließ sich wieder blicken. Freie Sicht auf die drei Vulkane bot sich jedoch nicht, so dass wir etwas traurig und ohne das erhoffte Panoramafoto den ersten Streckenabschnitt unter die Räder nahmen. Kurvenreich ging es entlang des Whanganui Rivers (mit h) wieder Richtung Süden. Nach einem kurzen Stop in Wanganui (ohne h) wandten wir uns nach Palmerston North, wo ein kurzer Lunch Break in einem original schottischen Restaurant auf dem Programm stand. Aufgrund der langen Fahrzeit hatten die Mädels leider keine Lust auf den eingeplanten Strandspaziergang. Der eher langweiligen Landschaft der Westküste entlang begleitete uns wenigstens die Sonne bis zu unserem Ziel in Lower Hutt, einer Stadt 15 Kilometer nördlich von Wellington. Die Hauptstadt Neuseelands haben wir von unserem Campingplatz aus immer im Blick. Sie liegt uns gegenüber in einem wunderschön anzuschauenden Naturhafen, der von Norden, Westen und Osten durch hohe Berge geschützt wird und nur zur stürmischen 'Cook Strait' (der Meerenge zwischen Nord- und Südinsel) hin geöffnet ist.

Hier in Wellington werden wir die kommenden fünf Tage bis zum 21. Dezember verbringen, bevor wir am Sonntag die Überfahrt zur Südinsel gebucht haben. Zuvor hat sich aber noch Besuch angekündigt! Dieter Braun aus Böbingen wird in den nächsten Tagen seine Südinsel-Tour beenden und hier eintreffen und wir freuen uns schon auf ein richtiges schwäbisches 'Schwätzle'.

Bei herrlichem Sommerwetter erkundeten wir am Mittwoch und Donnerstag Wellington. In 'Welly', wie die Kiwis ihre Hauptstadt liebevoll nennen, weht ständig eine steife Brise. Von den Bergen rund um die Stadt hat man atemberaubend schöne Aussichten und im Vergleich zu unserem Besuch von 1994 präsentierte sich die Stadt jetzt wesentlich attraktiver und belebter (Waren wir damals vielleicht sogar an einem Sonntag hier?). Knapp eine Woche vor den Feiertagen brummt es in der weihnachtlich geschmückten City und es ist seltsam mit anzusehen, wie die Einheimischen in Flip-Flops, Shorts und kurzen Röcken ihre Weihnachtseinkäufe erledigen und sich an der Uferpromenade, im (!) Hafenbecken oder in einem der schönen Parks eine kurze Pause gönnen. Mit dem 'Cable Car', einer mehr als 100 Jahre alten Zahnradbahn gondelten wir auf einen der dicht bebauten Hügel und genossen eine tollen Blick auf die Innenstadt und die türkisblaue Bucht. Sara und Nina fanden Entspannung auf den Spielplätzen des Botanischen Garten und des 'Coastal Boardwalk', Karin genoss die prallgefüllten Schaufenster am Lambdon Quay und Jochen freute sich über das reichhaltige Angebot der internationalen Küche in den vielen Foodcourts der Einkaufszentren. Neben Touristen wimmelte es in der Hauptstadt von Regierungsbeamten. Geschäftig, aber selten gestresst, hasten Männlein und Weiblein in feinem Zwirn durch die Straßen und sogar das architektonisch interessante Parlamentsgebäude, der sogenannte 'Beehive' (Bienenstock), macht seinem Namen alle Ehre und strahlt jede Menge Aktivität aus. Mit großer Spannung besuchten wir außerdem das örtliche Postamt, in dem ein Paket aus der Heimat auf uns wartete. Jetzt müssen wir nur noch ein paar Tage unsere Neugier in Zaum halten und einen Christbaum besorgen, unter den wir das schwere Weihnachtsgeschenk  legen können. Hoffentlich haben die Daheimgebliebenen nicht Schnee aus unserer Hofeinfahrt in das Paket gestopft!?

 

WELLINGTON - DIE  HAUPTSTADT NEUSEELANDS

Obwohl Wellington City mit 164 000 Einwohnern nur die drittgrößte Stadt Neuseelands ist, wurde sie im Jahre 1865 zur Hauptstadt Neuseelands ernannt. Der Grund dafür ist, dass Wellington ganz zentral im Land an der Südspitze der Nordinsel liegt. Von hier aus fahren die Fähren auf die Südinsel, viele Flugzeuge fliegen hier ab und so ist Wellington nicht nur der Regierungssitz sondern auch ein Verkehrsknotenpunkt. Zur Region Wellington gehören auch die großen Vorstädte am Hutt River und an der Kapiti Coast, die dafür sorgen, dass man es zusammen auf fast 450 000 Einwohner bringt. Die Stadt und ihr Umland bieten viele Sehenswürdigkeiten z. B. das beeindruckende Te Papa Museum, der wundervolle 'Botanic Garden', der 'Cable Car' und der Beehive und das Parliament House. Durch den Filmemacher Peter Jackson wurde Wellington  zu einem internationalen Zentrum des Filmgeschäfts. Hier wurden so bekannte Filme wie der 'Herr der Ringe' und 'King Kong' gedreht.

Sara

 

Freitag und Samstag waren dann weitaus weniger freundlich, was das Wetter angeht. Solche Tage nutzen wir immer - mehr oder weniger gern - für Saras Schularbeiten und Museumsbesuche. Außerdem hatte sich für Freitagabend Besuch angekündigt. Dieter Braun traf am frühen Abend bei uns ein und wurde mit einem deftigen Barbeque empfangen. Zu fünft verbrachten wir einen gemütlichen Abend und tauschten bis tief in die Nacht unsere Reiseerlebnisse aus. Am Freitag machten wir uns gemeinsam mit Dieter auf den Weg in die Stadt um das große neue Museum Te Papa zu besichtigen. In sehr aufwändiger und moderner Form vertieften wir unsere Kenntnisse in Landeskunde, Geschichte, Maorikultur und neuseeländische Kunst. Wir waren echt beeindruckt, denn bislang waren die Museen doch eher altbacken und wenig didaktisch aufbereitet. Die Mädels freuten sich besonders über die vielen praktischen Angebote, die es in jeder Abteilung gab. Der abschließend geplante Stadtbummel mit Dieter musste dann leider ausfallen, denn starker Regen und heftige Sturmböen fegten über die Hauptstadt hinweg. Am Abend saß man dann in großer Runde, ein uns vom Tongariro Nationalpark bekanntes österreichisch-slowakisches Ehepaar hatte sich ebenfalls dazugesellt, bei einer improvisierten Weihnachtsfeier zusammen und genoss Dieters flüssige und teilweise undefinierbare Reisemitbringsel von der Westküste der Südinsel. Cheers!