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Hamilton, Waikato District: Montag,
01. Dezember - Dienstag, 02. Dezember |
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Nachdem über Nacht heftiger
Regen eingesetzt hatte, machten wir uns am Montag auf den Weg in Richtung
Hamilton. Je weiter wir uns von der Küste entfernten desto klischeehafter
wurde die Landschaft. Das ländliche Neuseeland ist ein einziges
Postkartenmotiv - eine üppige Region in sattem Grün, wo einen überall
Weiden mit Kühen (ja die überwiegen hier tatsächlich), Schafen und
Pferden erwarten, ein hübsches Traumbild aus vergangenen Zeiten. Kaum
überraschend, dass der Regisseur Peter Jackson diese Gegend aussuchte, um
Hobbingen und das Auenland in seiner 'Herr der Ringe'-Verfilmung zum Leben
zu erwecken. Der ständige Regen machte Jochens Fotografierwut jedoch
einen gewaltigen Strich durch die Rechnung und deshalb (und vielleicht
auch die unverschämten Preise) ließ man auch die geplante Besichtung des
Drehorts kurzerhand ausfallen. Lediglich ein kurzes Posing mit Tolkiens
gruseligem 'Gollum' war den Mädels in Matamata möglich. Danach ging es
weiter dem Waikato River entlang über das pferdeverrückte Cambridge bis
nach Hamilton, wo wir eine bescheidene, aber teure Unterkunft bezogen. Die
135 000 Einwohner zählende Universitätsstadt präsentierte sich
angesichts der anhaltenden Niederschläge zunächst sehr deprimierend.
Bei strahlendem Sonnenschein gefiel uns
Hamilton am Dienstag dann gleich um einiges besser und wir nutzten die
Großstadt für erste Weihnachtseinkäufe und die Vorbereitungen für
Ninas Geburtstag. Auch in der Stadt war alles bereits weihnachtlich
geschmückt. Mit großem technischen Aufwand wurde gerade der größte
Weihnachtsbaum des Landes hergerichtet. Schade, dass wir ihn nicht in
geschmückten und beleuchteten Zustand sehen werden. Durch puren Zufall
gerieten wir dann am Nachmittag bei der Besichtung der bekannten 'Hamilton
Gardens' in eine offizielle Eröffnungszeremonie eines rekonstruierten
Maori-Pa's (befestigtes Dorf der Ureinwohner) mit neuseeländischer
Politprominenz (und Stehempfang). Unter anderem war der amtierende
Maori-König Te Arikinui Tuheitia Paki, das stellvertretende
Staatsoberhaupt Neuseelands Anand Satyanand
(in Vertretung der englischen Königin), der Bürgermeister von
Hamilton und der Präsident des örtlichen Profi-Rugby-Clubs, der Waikato
Chiefs, anwesend. Der ebenfalls angekündigte neue neuseeländische Prime Minister
John Key musste
kurzfristig absagen, weil sein Hubschrauber wegen heftigem Wind in
Wellington nicht starten konnte. Umrahmt
wurde die etwas seltsam anmutende Feier durch einige Folkloregruppen. Am
späten Nachmittag machten wir uns auf zur Westküste, wo wir im
Wellenreiter-Eldorado Raglan ein luxuriös ausgestattetes 'tourist flat'
als neue Unterkunft für die nächsten fünf Tage bezogen.
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Raglan, Waikato District:
Mittwoch, 03. Dezember - Sonntag, 07. Dezember |
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Am Mittwoch galten unsere
ersten Gedanken natürlich dem Geburtstagskind und Neu-Vierziger Dieter
Zeidler. Im Gedenken an den Langen musste jeder beim Frühstück eine
extra Portion zu sich nehmen. Danach ging es zu den - zumindest in Surferkreisen -
weltbekannten Stränden der Whale Bay, Manu Bay und Ngarunui Beach mit ihren
einmalig langen 'left-hand-break'-Wellen und tiefschwarzem Sand. Weil sich
auch die Sonne ungeniert zeigte und das Thermometer bis auf 26°C
kletterte, konnte man auch wieder in der Tasmanischen See baden. Am Abend
machten wir noch auf zu einer halsbrecherischen Fahrt über Schotterpiste
um die Sonne auf ihrem Weg in Richtung Heimat zu verabschieden. Sind die
Grüße, die wir mitgeschickt haben, angekommen?
Der Donnerstag wurde nach trübem Beginn
mit jeder Stunde schöner und so entwickelte sich aus einem
Strandspaziergang an der Whale Bay ein unvergesslicher Badetag im
Surferparadies mit der gewaltigen Brandung. Noch beeindruckender als die
riesigen Wellen war jedoch der glühend heiße Sand, der alle
Barfußläufer zu den seltsamsten Geh- und Rennvarianten nötigte und so
manchem Brandblasen an den Fußsohlen bescherte.
An einem trüben, verregneten Freitagmorgen
hatte Sara erst einmal Schule. Als am Mittag die Sonne herauskam, machten
wir ein kleines Picknick auf den Dünen über der Bucht. Danach mieteten
wir uns am Strand ein Boogie Board (Surfbrett für Anfänger bzw. Kinder)
mit dem wir die perfekte Welle suchten. Nach mehreren vergeblichen
Versuchen schafften Nina und Jochen einen tollen Ritt auf der Brandung.
Etwas später surfte auch Sara auf den imposanten Wellen und hatte sehr
viel Spaß dabei. Abends in der Pizzeria musste der Inhaber für Nina
extra einen neue Pizza kreieren, weil unsere wählerische Jüngste auf der Karte so gar
nichts Passendes finden konnte. Kurzerhand wurde eben eine Pizza Nina auf
die Karte gesetzt und ist ab sofort in Raglan zu haben.
Traumwetter dann zum Wochenende! Von
Einheimischen bekamen wir den Tipp den Strand in Kawhia und die dortigen
Te Puia Hot Springs zu besuchen. Ein absoluter Geheimtipp, denn wie zuvor
an der Hot Water Beach konnte man hier direkt am Meer seine kleine
geothermische Quelle angraben und sich ganz genüsslich den Hintern garen.
Während wir dies beim Pendant in Coromandel mit zweihundert anderen
Touris gemeinsam machten, hatten wir hier den ganzen Strand quasi für uns
alleine. Zum Glück waren wir jedoch nicht völlig allein, denn von einem
freundlichen südafrikanischen Auswanderer wurden wir zum Strandsegeln
eingeladen.
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