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     DOWN UNDER * Special 
    Wir sind immer auf der Suche nach
    Dingen, die hier am anderen Ende der Welt gerade umgekehrt sind, wie zu
    Hause. Einiges haben wir schon entdeckt: In Neuseeland herrscht Linksverkehr
    und das Lenkrad beim Auto ist auf der rechten Seite. Weihnachten feiert man
    hier im Hochsommer und Santa Claus trägt Flip Flops statt warmer
    Winterstiefel. Das Wasser im Abfluss fließt hier gegen den Uhrzeigersinn
    ab, während es sich auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn verabschiedet.
    Kiwis und Pinguine sind zwar Vögel, können aber nicht fliegen. Die Sonne
    steht zu Mittag im Norden und wenn man
    in den Süden reist, wird es kühler. Wir haben
    auf dem Weg nach Dunedin eine neue Entdeckung für unser
    Kuriositätenkabinett gemacht: Während man in Europa normalerweise mit dem Auto an Häusern vorbeifährt, mussten wir überrascht feststellen,
    dass auch das hier manchmal anders sein kann. Dann nämlich, wenn Häuser
    plötzlich an wartenden Autos vorbeifahren. Ihr glaubt
    das nicht? Hier der Beweis... 
        
    Auch die
    neuseeländischen Waagen ticken offenbar anders, wie das nachfolgende Bild
    beweist. Oder hat Karin vielleicht doch ein wenig zu viel von der feinen
    Kiwi-Schokolade genascht und Jochen gewichtsmäßig überholt? 
      
  
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    | Dunedin, Otago: 
      Dienstag, 06. Januar - Donnerstag, 09. Januar | 
   
  
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     Selten war ein Reisetag so kurzweilig wie
    bei der Fahrt nach Süden von Timaru nach Dunedin. Immer der Küste entlang
    kamen wir zunächst zum "Tor nach Otago", Oamaru. Man rühmt sich
    die "victorianischste'  Stadt Neuseelands zu sein, doch die
    neogotischen und neoklassizistischen, ehemals wohl weißen Kalksteinfassaden
    der historischen Gebäude versprühten eher einen morbiden Charme. Mit einem
    kurzen Gang durch das historische Hafenviertel beließen wir es dann auch.
    Viel spannender war die Frage, ob wir an der 'Bushey Bay' wie erhofft die
    seltenen Hoiho oder Gelbaugenpinguine sehen würden. Und ausnahmsweise
    hatten wir bei unseren Tierbeobachtungen im ersten Anlauf Glück.
    Normalerweise kommen die putzigen Tierchen erst mit Einbruch der Dämmerung
    von der Futtersuche zu ihren Nistplätzen auf den bewaldeten Küstenfelsen
    zurück. Als wir uns jedoch in der getarnten Beobachtungshütte eingefunden
    hatten, watschelte plötzlich ein Pinguin über den Strand. Aus sicherer
    Entfernung (die Tierchen sind unheimlich scheu und streng geschützt)
    konnten wir dann beobachten, wie er seinem wartenden Nachwuchs seine Beute
    brachte.  Als nächste Station warteten
    die berühmten 'Moeraki Boulders' auf uns, jene kugelförmigen
    Gesteinsformationen, die vor 60 Millionen Jahren um Kalksteinkristalle herum
    entstanden sind. Sie liegen an einem Küstenstreifen und laden die
    zahlreichen mit dem Foto bewaffneten Touristen zu allerhand verrückten
    Posen ein. Ein dramatisch mit dicken Wolken verhangener Himmel verschönerte
    das eindrucksvolle Motiv und sorgte auch auf unserer weiteren Fahrt für
    einige Fotostopps an wunderschönen, weißsandigen Stränden. Im
    weiteren Verlauf unserer Fahrt änderte sich die Landschaft. Die topfebene
    Küstenebene ging zunächst über in hügeliges und sattgrünes Weideland.
    Dann plötzlich wurden die Hügel zu bewaldeten Bergen und als wir einen
    davon überquert hatten, sahen wir von oben auf die traditionsreiche
    Universitäts- und Hafenstadt Dunedin herab, wo wir für die nächsten drei
    Tage unsere Zelte aufschlagen. Auf dem Campingplatz warteten bereits alte
    Bekannte auf uns. Jana und Bernhard aus Salzburg hatten sich mit uns in
    Dunedin verabredet. Sie hatten die Südinsel anders herum bereist und
    konnten uns nun viele wertvolle Tipps für die nächsten Tage bzw. Wochen
    geben. 
     
       
       
    Zusammen mit den beiden Weltreisenden Jana
    und Bernhard erkundeten wir am
    Mittwoch die Otago Penisula bei Dunedin, auf der trotz der Nähe zur
    Großstadt viele Wildtiere zu beobachten sind. Nach der idyllischen Fahrt
    auf der Portobello Road direkt am Meeresufer entlang ging es zuerst zum
    Taiaroa Head, wo die seltenen Northern Royal Albatrosse eine Brutkolonie
    haben. Der Anblick der riesigen Seevögel war uns zwar nicht vergönnt, doch
    dafür erfuhren wir im Informationszentrum viele Details über die
    majestätischen Vögel. Danach machten wir die Entdeckung unserer Reise: die
    'Sandfly Bay' mit ihren mächtigen goldenen Sanddünen und einem nicht zu
    verachtenden Repertoire an Tierwelt (zum Glück ohne die namensgebenden
    Plagegeister). Nachdem wir den Abstieg durch die Dünen bewältigt hatten,
    erwarteten uns bereits die Seelöwen und ließen uns ganz nah an sich heran.
    Die ebenfalls hier heimischen Pinguine waren dagegen alle auf Futtersuche
    (im leider viel zu kalten Wasser) und ließen sich nicht blicken. Der
    Grandiosität dieser Zufallsentdeckung tat dies jedoch keinen Abbruch und so
    verbrachten wir einen herrlichen Nachmittag auf diesem menschenleeren,
    natürlichen Spielplatz. 
      
      
       
        
    Von unseren Freunden aus Österreich
    mussten wir uns am Donnerstagmorgen verabschieden. Während die beiden in
    Richtung Christchurch aufbrachen, um von dort mit dem Flieger zu ihrer
    nächsten Station Australien abzuheben, machten wir einen Stadtbummel durch
    Dunedin. Das ist eine ziemlich anstrengende Angelegenheit, denn die Stadt
    schmiegt sich an die steil aufragenden Küstenberge und beherbergt unter
    anderem mit 38% auch die "steilste Straße der Welt" (laut
    'Guinness Book of Records') und die älteste Universität Neuseelands.
    Ansonsten waren die Highlights der City schnell abgehakt: Der zentrale
    Platz, das 'Octagon', der im edwardianischen Stil erbaute Bahnhof und das
    Otago Museum. 
      
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    Bei der Abreise am Freitag führte uns der
    Highway 1 am Carisbrook Stadium vorbei, wo die  'Dunedin Highlander'
    ihre Heimat haben. Dunedin rühmt sich zwar, die Heimat des
    neuseeländischen Rugbys zu sein, fristet aber seit Jahren ein
    Schattendasein in der Liga. Gemeinsam mit australischen und
    südafrikanischen Teams spielen fünf neuseeländische Profi-Teams (Auckland
    Blues, Waikato Chiefs, Wellington Hurricanes, Canterbury Crusaders und Dunedin
    Highlanders) zwischen Februar und August die 'Super 14'-Meisterschaft aus.
    Die Dunediner Fans reagieren auf den anhaltenden Misserfolg der Highlanders
    mit ihrem typischen schwarzen Humor und nennen ihr Stadion inzwischen 'House
    of Pain' (Haus der Schmerzen). Nichtsdestotrotz betätigten sich Sara und
    Jochen als Trainingskiebitze und beobachteten die Highlanders (leider ohne
    die im Urlaub weilenden 'All Blacks' Jimmy Cowan, Jamie Mackintosh und Adam
    Thompson) bei der schweißtreibenden Saisonvorbereitung. 
    
      
        
           VOLKSSPORT
          RUGBY
          Neuseeländer
          bewegen sich gerne und sie sind begeisterte Sportbeobachter. Auch wenn
          fast 100% der Kiwis den Golfschläger schwingen, ist trotzdem Rugby
          das Nationalspiel der Neuseeländer. Das Spiel ist eng verflochten mit
          der Geschichte und Kultur des Landes. Die neuseeländische
          Nationalmannschaft, die 'All Blacks' genießen einen schon fast
          mystischen Charakter. Vor jedem Spiel der 'All Blacks' schüchtern die
          schwarzgewandten Spieler mit dem traditionellen 'Haka', dem
          eindrucksvollen Kriegstanz der Maori, ihre Gegner ein. Die Erwartungen
          an die aus 'Pakeha' (Weißen) und Maori zusammengesetzte Mannschaft
          sind inzwischen so hoch, dass nur ein Erfolg auf der ganzen Linie die
          Leute wirklich zufrieden zu stellen scheint. Wenn die zumeist als
          Topfavorit gehandelten 'All Blacks' im Halbfinale einer
          Weltmeisterschaft ausscheiden - ein Fauxpas, der den muskelbepackten
          Hünen inzwischen bereits dreimal in Folge unterlaufen ist - dann
          löst das eine nationale Depression aus. Die nächsten
          Weltmeisterschaften finden übrigens 2011 in Neuseeland statt. Die
          Spiele der Nationalmannschaft und der Vereinswettbewerbe (Super 14,
          Provincial Championship) finden überwiegend im neuseeländischen
          Herbst und Winter statt (März bis September). Während der
          Sommerpause steht Cricket im Mittelpunkt des öffentlichen
          Sportinteresses. Trotz der großen Emotionen und des massiven
          Körpereinsatzes herrscht bei den Zuschauern der Spiele kein großes
          Geschrei und Jubelrufe. Rugby ist - in bester britischer Tradition -
          ein sehr fairer und disziplinierter Sport. Je weiter man jedoch in den
          Süden des Landes kommt, desto lebhafter wird das Treiben auf den
          Tribünen. Auch bei Spielen gegen den großen Nachbarn Australien ('Wallabies')
          vergessen die Kiwis manchmal die Regeln der Rugby-Etikette! 
          Jochen 
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