Besucherzähler gratis

Besucher seit 10/2008


Aktuelles
1. Woche
2. Woche
3. Woche
4. Woche
5. Woche
6. Woche
7. Woche
8. Woche
9. Woche
10. Woche
11. Woche
12. Woche
13. Woche
14. Woche
15. Woche
16. Woche
17. Woche
18. Woche
19. Woche
20. Woche
21. Woche
Gästebuch
Kontakt
FCGermaniaBargau

 

 

 

 

 
Timaru, Southern Canterbury:  Sonntag, 04. Januar - Montag, 05. Januar

Die Fahrt von Christchurch nach Süden führte uns durch die Canterbury Plains. Die flache Küstenebene wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Dabei weisen die Felder und Anwesen eine typische neuseeländische Erscheinungsweise auf. Zum Schutz vor dem ständig wehenden Wind sind um die rechteckigen Anbau- und Siedlungsparzellen bis zu 10 Meter hohe Hecken aus Nadelbäumen oder Bambus gepflanzt. Die sommerliche Trockenheit an der Ostküste der Südinsel erfordert auf dem Weideland und bei den Sonderkulturen außerdem großflächige Beregnungsanlagen. Bei der Fahrt hatten wir das Panorama der Berge im Westen immer vor Augen und vereinzelt zeigten sich auch die schneebedeckten Gipfel der Dreitausender.

Zu der 25 000 Einwohner zählenden Stadt Timaru zählt ein wichtiger Handelshafen. Hier werden die unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Region umgeschlagen. Während das Stadtzentrum am Sonntag wie ausgestorben wirkte, steppte an der 'Caroline Bay' der Bär. Gefeiert wurde 'Christmas Carnival', ein Jahrmarkt an der Strandpromenade mit vielen Attraktionen für Kinder. Sara und Nina stürzten sich natürlich gleich ins Getümmel der Fahrgeschäfte und Stände und genossen das bunte Treiben mit Blick auf das Meer. Bei Karin und Jochen weckten die Karussells nostalgische Gefühle und die Technik der Gerätschaften rief so manches Schmunzeln hervor. Unsere Freunde vom deutschen TÜV hätten hier bestimmt einiges zu beanstanden.


 

DOWN UNDER * Special

Wir sind immer auf der Suche nach Dingen, die hier am anderen Ende der Welt gerade umgekehrt sind, wie zu Hause. Einiges haben wir schon entdeckt: In Neuseeland herrscht Linksverkehr und das Lenkrad beim Auto ist auf der rechten Seite. Weihnachten feiert man hier im Hochsommer und Santa Claus trägt Flip Flops statt warmer Winterstiefel. Das Wasser im Abfluss fließt hier gegen den Uhrzeigersinn ab, während es sich auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn verabschiedet. Kiwis und Pinguine sind zwar Vögel, können aber nicht fliegen. Die Sonne steht zu Mittag im Norden und wenn man in den Süden reist, wird es kühler. Wir haben auf dem Weg nach Dunedin eine neue Entdeckung für unser Kuriositätenkabinett gemacht: Während man in Europa normalerweise mit dem Auto an Häusern vorbeifährt, mussten wir überrascht feststellen, dass auch das hier manchmal anders sein kann. Dann nämlich, wenn Häuser plötzlich an wartenden Autos vorbeifahren. Ihr glaubt das nicht? Hier der Beweis...

Auch die neuseeländischen Waagen ticken offenbar anders, wie das nachfolgende Bild beweist. Oder hat Karin vielleicht doch ein wenig zu viel von der feinen Kiwi-Schokolade genascht und Jochen gewichtsmäßig überholt?

 


 

Dunedin, Otago:  Dienstag, 06. Januar - Donnerstag, 09. Januar

Selten war ein Reisetag so kurzweilig wie bei der Fahrt nach Süden von Timaru nach Dunedin. Immer der Küste entlang kamen wir zunächst zum "Tor nach Otago", Oamaru. Man rühmt sich die "victorianischste'  Stadt Neuseelands zu sein, doch die neogotischen und neoklassizistischen, ehemals wohl weißen Kalksteinfassaden der historischen Gebäude versprühten eher einen morbiden Charme. Mit einem kurzen Gang durch das historische Hafenviertel beließen wir es dann auch. Viel spannender war die Frage, ob wir an der 'Bushey Bay' wie erhofft die seltenen Hoiho oder Gelbaugenpinguine sehen würden. Und ausnahmsweise hatten wir bei unseren Tierbeobachtungen im ersten Anlauf Glück. Normalerweise kommen die putzigen Tierchen erst mit Einbruch der Dämmerung von der Futtersuche zu ihren Nistplätzen auf den bewaldeten Küstenfelsen zurück. Als wir uns jedoch in der getarnten Beobachtungshütte eingefunden hatten, watschelte plötzlich ein Pinguin über den Strand. Aus sicherer Entfernung (die Tierchen sind unheimlich scheu und streng geschützt) konnten wir dann beobachten, wie er seinem wartenden Nachwuchs seine Beute brachte. Als nächste Station warteten die berühmten 'Moeraki Boulders' auf uns, jene kugelförmigen Gesteinsformationen, die vor 60 Millionen Jahren um Kalksteinkristalle herum entstanden sind. Sie liegen an einem Küstenstreifen und laden die zahlreichen mit dem Foto bewaffneten Touristen zu allerhand verrückten Posen ein. Ein dramatisch mit dicken Wolken verhangener Himmel verschönerte das eindrucksvolle Motiv und sorgte auch auf unserer weiteren Fahrt für einige Fotostopps an wunderschönen, weißsandigen Stränden. Im weiteren Verlauf unserer Fahrt änderte sich die Landschaft. Die topfebene Küstenebene ging zunächst über in hügeliges und sattgrünes Weideland. Dann plötzlich wurden die Hügel zu bewaldeten Bergen und als wir einen davon überquert hatten, sahen wir von oben auf die traditionsreiche Universitäts- und Hafenstadt Dunedin herab, wo wir für die nächsten drei Tage unsere Zelte aufschlagen. Auf dem Campingplatz warteten bereits alte Bekannte auf uns. Jana und Bernhard aus Salzburg hatten sich mit uns in Dunedin verabredet. Sie hatten die Südinsel anders herum bereist und konnten uns nun viele wertvolle Tipps für die nächsten Tage bzw. Wochen geben.

Zusammen mit den beiden Weltreisenden Jana und Bernhard erkundeten wir am Mittwoch die Otago Penisula bei Dunedin, auf der trotz der Nähe zur Großstadt viele Wildtiere zu beobachten sind. Nach der idyllischen Fahrt auf der Portobello Road direkt am Meeresufer entlang ging es zuerst zum Taiaroa Head, wo die seltenen Northern Royal Albatrosse eine Brutkolonie haben. Der Anblick der riesigen Seevögel war uns zwar nicht vergönnt, doch dafür erfuhren wir im Informationszentrum viele Details über die majestätischen Vögel. Danach machten wir die Entdeckung unserer Reise: die 'Sandfly Bay' mit ihren mächtigen goldenen Sanddünen und einem nicht zu verachtenden Repertoire an Tierwelt (zum Glück ohne die namensgebenden Plagegeister). Nachdem wir den Abstieg durch die Dünen bewältigt hatten, erwarteten uns bereits die Seelöwen und ließen uns ganz nah an sich heran. Die ebenfalls hier heimischen Pinguine waren dagegen alle auf Futtersuche (im leider viel zu kalten Wasser) und ließen sich nicht blicken. Der Grandiosität dieser Zufallsentdeckung tat dies jedoch keinen Abbruch und so verbrachten wir einen herrlichen Nachmittag auf diesem menschenleeren, natürlichen Spielplatz.

 

 

Von unseren Freunden aus Österreich mussten wir uns am Donnerstagmorgen verabschieden. Während die beiden in Richtung Christchurch aufbrachen, um von dort mit dem Flieger zu ihrer nächsten Station Australien abzuheben, machten wir einen Stadtbummel durch Dunedin. Das ist eine ziemlich anstrengende Angelegenheit, denn die Stadt schmiegt sich an die steil aufragenden Küstenberge und beherbergt unter anderem mit 38% auch die "steilste Straße der Welt" (laut 'Guinness Book of Records') und die älteste Universität Neuseelands. Ansonsten waren die Highlights der City schnell abgehakt: Der zentrale Platz, das 'Octagon', der im edwardianischen Stil erbaute Bahnhof und das Otago Museum.

 

Bei der Abreise am Freitag führte uns der Highway 1 am Carisbrook Stadium vorbei, wo die  'Dunedin Highlander' ihre Heimat haben. Dunedin rühmt sich zwar, die Heimat des neuseeländischen Rugbys zu sein, fristet aber seit Jahren ein Schattendasein in der Liga. Gemeinsam mit australischen und südafrikanischen Teams spielen fünf neuseeländische Profi-Teams (Auckland Blues, Waikato Chiefs, Wellington Hurricanes, Canterbury Crusaders und Dunedin Highlanders) zwischen Februar und August die 'Super 14'-Meisterschaft aus. Die Dunediner Fans reagieren auf den anhaltenden Misserfolg der Highlanders mit ihrem typischen schwarzen Humor und nennen ihr Stadion inzwischen 'House of Pain' (Haus der Schmerzen). Nichtsdestotrotz betätigten sich Sara und Jochen als Trainingskiebitze und beobachteten die Highlanders (leider ohne die im Urlaub weilenden 'All Blacks' Jimmy Cowan, Jamie Mackintosh und Adam Thompson) bei der schweißtreibenden Saisonvorbereitung.

VOLKSSPORT RUGBY

Neuseeländer bewegen sich gerne und sie sind begeisterte Sportbeobachter. Auch wenn fast 100% der Kiwis den Golfschläger schwingen, ist trotzdem Rugby das Nationalspiel der Neuseeländer. Das Spiel ist eng verflochten mit der Geschichte und Kultur des Landes. Die neuseeländische Nationalmannschaft, die 'All Blacks' genießen einen schon fast mystischen Charakter. Vor jedem Spiel der 'All Blacks' schüchtern die schwarzgewandten Spieler mit dem traditionellen 'Haka', dem eindrucksvollen Kriegstanz der Maori, ihre Gegner ein. Die Erwartungen an die aus 'Pakeha' (Weißen) und Maori zusammengesetzte Mannschaft sind inzwischen so hoch, dass nur ein Erfolg auf der ganzen Linie die Leute wirklich zufrieden zu stellen scheint. Wenn die zumeist als Topfavorit gehandelten 'All Blacks' im Halbfinale einer Weltmeisterschaft ausscheiden - ein Fauxpas, der den muskelbepackten Hünen inzwischen bereits dreimal in Folge unterlaufen ist - dann löst das eine nationale Depression aus. Die nächsten Weltmeisterschaften finden übrigens 2011 in Neuseeland statt. Die Spiele der Nationalmannschaft und der Vereinswettbewerbe (Super 14, Provincial Championship) finden überwiegend im neuseeländischen Herbst und Winter statt (März bis September). Während der Sommerpause steht Cricket im Mittelpunkt des öffentlichen Sportinteresses. Trotz der großen Emotionen und des massiven Körpereinsatzes herrscht bei den Zuschauern der Spiele kein großes Geschrei und Jubelrufe. Rugby ist - in bester britischer Tradition - ein sehr fairer und disziplinierter Sport. Je weiter man jedoch in den Süden des Landes kommt, desto lebhafter wird das Treiben auf den Tribünen. Auch bei Spielen gegen den großen Nachbarn Australien ('Wallabies') vergessen die Kiwis manchmal die Regeln der Rugby-Etikette!

Jochen