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Rotorua:  Sonntag, 22. Februar - Donnerstag, 26. Februar

Auf dem Weg von Taupo nach Rotorua machten wir einen Abstecher ins 'Hidden Valley' (Orakei Koraka). Diese Thermalgebiet liegt etwas abseits der üblichen Touristenpfade und wird nicht so häufig besucht. Nur wenige wissen, dass sich hier die schönsten und besterhaltensten Quarzterrassen Neuseelands befinden. Nachdem man mit dem Boot über den zum Lake Ohakuri aufgestauten Waikato River übergesetzt wurde, konnte man auf Holzstegen die durch die heißen Quellen entstandenen Terrassen, Geysire und Schlammpools erkunden. Den Namen 'Orakei Koraka' (Platz des Schmückens) erhielt dieser Ort wegen der eindrucksvollen Naturhöhle 'Ruatapu Cave' mit seinem grün schimmernden Heißwasserteich. Der Überlieferung nach diente der Teich den Maorifrauen als natürlicher Spiegel. Für Nina war der geruchsintensive und dampfschwadengeschwängerte Rundgang eine gute Vorbereitung für unsere nächste Station Rotorua. Der 76 000 Einwohner-Stadt hat der allgegenwärtige Schwefelgestank den Spitznamen "Fartopolis" (Furzstadt) eingebracht.

Nachdem wir unser Quartier im 'Blue Lake Holiday Park' außerhalb der Stadt bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zu Paul, Tammy und Benji French. Der ehemalige Arbeitskollege von Matthias Bolsinger lebt (besser: residiert) mit seiner jungen Familie in einem tollen Haus hoch über dem Lake Rotorua. Nachdem wir uns etwas beschnuppert und einige wertvolle Insider-Tipps über Rotorua erhalten hatten, machten wir zusammen mit den Frenchs einen schönen Spaziergang zu den 'Okere Falls'. Das vier Monate alte Söhnchen Benji fand den Walk zwar zum Gähnen langweilig, doch wir ließen uns ein weiteres Mal von der eindrucksvollen Natur begeistern.

Nach einem gemütlichen Walk rund um den 'Blue Lake' mit obligatorischem Badestopp hatten uns die freundlichen Frenchs für Montagabend zum Dinner eingeladen. Sara und Nina freuten sich sehr darauf wieder mit dem kleinen Benji spielen zu können. Außerdem gab es eine äußerst leckere neuseeländische Spezialität zum Abendessen. Tammy und Paul bereiteten gemeinsam 'Roasted Lamb' mit Kartoffeln, Kumara (die populäre einheimische Süßkartoffel) und Kürbisgemüse. Die Lammkeule schmeckte köstlich und wir verbrachten einen gemütlichen Abend bei lieben, neuen Freunden.

 

Rotorua hat unheimlich viel zu bieten. Das Schmuckstück der Stadt ist sicherlich der 'Government Garden' mit seinem altehrwürdigen Badehaus am Ufer der 'Sulphur Bay' (Schwefelbucht). Hier nutzten betuchte Engländer und Neuseeländer in den vergangenen zwei Jahrhunderten die Heilkraft der Thermalquellen zur Behandlung ihrer Gebrechen. Heute dient das im edwardianischen Stil errichtete Gebäude als Museum. Überwiegend ältere Semester nutzen die herrlichen Bowling und Crocket Greens im Park und verleihen der ganzen Anlage eine beschaulich elegante Atmosphäre. Weit aus weniger ruhig geht es vor den Toren der Stadt zu, wo die zahlreichen Touris den verrücktesten Fun-Sportarten frönen können. Sofern man über einem riesigen Ventilator nicht seine Flugfähigkeit nachweisen kann und damit der Übergewichtkeit überführt ist, muss man sich in eine mit Luft und Wasser gefüllte Plastikkugel stecken lassen und wird dann einen 200 Meter langen Hang hinunter gerollt.  Hinterher ist man einige Kilo leichter und will garantiert im Verlauf des verbliebenen Tages keine weitere Nahrung mehr!

Für die Maori war das Gebiet um Rotorua mit seinen vielfältigen vulkanischen Erscheinungen seit jeher 'tapu', heiliges Land. Dementsprechend viele Ureinwohner leben heute noch hier in der Gegend. Ihre Traditionen und ihre Kultur stellen sie den Touristen in Shows vor. Diese Veranstaltungen sind ebenso wie die einzigartigen Naturerscheinungen zu einem Markenzeichen Rotoruas geworden. Am Mittwochabend machten wir uns auf um die 'Mitai Maori Cultural Experience' mitzuerleben. In Neuseeland gibt es viele Kritiker, die die Kommerzialisierung der Maorikultur in Frage stellen und auch wir zögerten lange mit der Anmeldung zur Show. Was wir dann zu sehen bekamen, war einfach nur spitze! Auf einer Naturbühne mit einem nachgebauten Maoridorf in authentischem Buschwald gaben uns die Stammesangehörigen Einblick in ihre Kultur und ihre Bräuche.  Zum Showprogramm gehörte die typische Begrüßungszeremonie mit dem 'hongi'-Gruß (Nasenkuss), der Kriegtanz ('haka'), die traditionellen 'poi'-Tänze der Frauen mit Flachsbällen und eine Fahrt der Krieger mit dem 'whaka' (Kriegskanu). Nach der eindrucksvollen und kurzweiligen Vorführung waren wir zum 'hangi' eingeladen. Fleisch, Gemüse und Kumara wurden im geothermal beheizten (und mit dem blauen Umweltengel ausgezeichneten) Erdofen zubereitet und keiner musste hungrig nach Hause gehen.


 
Waihi Beach:  Freitag, 27. Februar - Samstag, 28. Februar

Am Freitagmorgen verließen wir Rotorua in Richtung Norden und strebten zurück an die Küste. In der sonnenverwöhnten Gegend von Te Puke bis an die 'Bay of Plenty' reiht sich eine Kiwiplantage an die andere. Wir kamen nicht umhin dem 'Kiwi Fruit Country' einen kurzen Besuch abzustatten und aus der überdimensionalen Frucht heraus die Aussicht auf die unendlich vielen Plantagen der Umgebung zu genießen. Bei unserem Besuch Ende November hatten wir uns in den 'Bowentown Holiday Park' verliebt und deshalb beschlossen auf der Rückreise nach Auckland wieder ein wenig Strandurlaub an der 'Bay of Plenty' zu machen. Leider war dort für Freitag und Samstag bereits alles ausgebucht und die bescheidene Wetterprognose ließ auch die Alternative Zelt nicht zu. Also mussten wir ein Übergangsquartier suchen und wurden auf einem anderen Campingplatz in Waihi Beach fündig. Der konnte dem ursprünglich anvisierten Ziel trotz Swimming Pool und Jumping Pillow nicht das Wasser reichen und zusammen mit den schlechten Wetteraussichten sorgte das beim einen oder anderen für eine vorübergehende Wochenenddepression.

Wie schon am letzten Wochenende wurde uns am Samstag vor Augen geführt, welche Auswirkungen die Ausläufer der tropischen Zyklone haben können. Dort wo wir am Freitagabend noch einen wunderschönen Strandspaziergang gemacht hatten, sorgte jetzt ein wahrer Orkan für meterhohe Wellen. Gegen die Verglasung unserer Cabin peitschten sintflutartige Regenfälle und der Weg zur Toilette war gleichbedeutend mit einer Ganzkörperdusche.


DIE KIWI - DER EXPORTSCHLAGER NEUSEELANDS

Die unscheinbare braune, pelzige Kiwifrucht spült jährlich ca. 2 Milliarden NZ$ an die Bay of Plenty. Die Frucht stammt ursprünglich aus China. Dort wurde sie 'Affenpfirsich' genannt, weil die Menschen dort mit Hilfe von Affen erkannten, dass die Früchte reif waren. Als die Kiwi nach Neuseeland eingeführt wurde, nannte man sie 'Chinesische Stachelbeere', da es sich damals lediglich um kleine, traubenartige Früchte handelte. Erst die cleveren neuseeländischen Züchter machten aus der Kiwi das, was sie heute ist und bereits 1950 begannen sie mit dem Export in alle Welt. Neben der klassischen grünen Kiwi gibt es heute weitere Varianten der Vitaminbombe. Die empfindliche Frucht gedeiht nur in gemäßigten Breiten und die Plantagen müssen durch hohe Baumreihen und Hecken vor Wind und Wetter geschützt werden. Die reguläre Erntezeit in Neuseeland ist im April und Mai. Inzwischen werden Kiwis auch in Chile, Italien, Kanada und der Türkei angebaut und nicht selten finden wir hier in den Supermärkten Kiwis 'Made in Italy'.

Jochen