Am Montag galt es die neuerlichen
Hiobsbotschaften aus der Heimat einigermaßen zu verdauen. Es ist ein
schreckliches Gefühl, wenn man in solchen Situationen fernab des Geschehens
zur Handlungsunfähigkeit verdammt ist. Wenigstens ermöglicht der permanente
Internetzugang in der 'Takapuna Motor Lodge' die Kommunikation mit den
Daheimgebliebenen. Trotzdem blieb ein Gefühl der Hilflosigkeit und ein
schlechtes Gewissen, wenn man sich dann wieder dem tollen Wetter, dem Urlaubs-Alltag
beziehungsweise den Vorbereitungen für die Heimreise widmet.

In Auckland besuchten wir das einzigartige
Aquarium 'Kelly Tarlton's Antarctic Encounter & Underwater World'. Auf
einem Förderband ging es in einem durchsichtigen Acryltunnel unter riesigen
Meerwasserbecken hindurch. Dabei konnten wir die Unterwasserwelt Neuseelands
beobachten: Haie, Stachelrochen, Meeresschildkröten, Seepferdchen und
allerhand anderes Getier drehten über uns ihre Runden. Höhepunkt der Tour war
die Fütterung der Haie durch einen Taucher, die wir hautnah miterleben
konnten. Neben den Meeresbewohnern widmet sich die Ausstellung der Antarktis.
Hier durften wir eine Zuchtkolonie von Königspinguinen besuchen. Im Vergleich
zu den kleinen Gelbaugenpinguinen der Südinsel sind diese Burschen richtige
Riesen. Sie werden bis zu 1,5 Meter groß, können zwar nicht fliegen,
überzeugen jedoch mit atemberaubenden Geschwindigkeiten und einer
sensationellen Gewandtheit im Wasser.

Man sollte nicht glauben, dass eine
Millionenstadt wie Auckland gleich über mehrere herrliche Strände verfügt.
An jeder Stelle der Stadt hat man nicht mehr als 5 Kilometer bis zum Meer und
dabei kann man zwischen der rauen Tasman Sea im Westen und dem ruhigen Pazifik
im Osten wählen. Am Dienstag fiel unsere Wahl auf den Osten. Nur knappe zehn
Autominuten von der City entfernt, entspannten wir uns an der 'Mission Bay',
einem der beliebtesten Strände der Einheimischen. Das warme, kristallklare
Wasser und der goldgelbe Strand wird uns wohl sehr bald fehlen, wenn es
demnächst wieder ins kühle Deutschland zurück geht. Weil die beiden Mädels
richtige Wasserratten geworden sind, nutzen wir auch in unserem Quartier in
Takapuna jede freie und sonnige Minute zum Schwimmen im Pool unter Palmen.
Ansonsten erkundeten wir weiter die Weltstadt
Auckland und machten uns auf die Suche nach Reisesouvenirs. Beim Bummeln in der
City wurden wir plötzlich von einer jungen Amerikanerin angesprochen, die uns
vier Freikarten für einen Besuch des Sky Towers schenkte. Diese Chance ließen
wir uns natürlich nicht entgehen und machten uns umgehend auf den Weg zum
unübersehbaren Wahrzeichen der Stadt. Mit 328 Metern Höhe ist er das höchste
Bauwerk der südlichen Hemisphäre. Ein Aufzug katapultierte uns in gerade
einmal 40 Sekunden zu der Aussichtsplattform in 220 Meter Höhe und wir
genossen das atemberaubende Panorama der tollen Stadt. Für alle, denen die
Rückfahrt im Lift zu lange dauert, gibt es noch einen schnelleren Weg nach
unten. Beim sogenannten 'Sky Jump' stürzt man sich vor den Augen der Besucher
der Aussichtsplattform in die Tiefe. Auch dieser letzten
"Adrenalin-Versuchung" widerstanden wir und verschafften uns
stattdessen im Café orale Befriedigung.

Den letzten Tag mit unserem Mietwagen nutzten
wir für eine Abschiedstour an die Westküste. Nur knapp zwanzig Kilometer vor
den Toren der Stadt liegt das Örtchen Piha in einer Bucht an der rauen Tasman
See. Sie ist bei Surfern sehr beliebt und wenn man die Brandung sieht, weiß
man warum dieses coole Völkchen sich hier so wohl fühlt. Strömungen, Wellen
und Weiße Haie machen das Schwimmen hier jedoch zu einem lebensgefährlichen
Abenteuer.
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